Felix

Ich heiße Felix, bin wahrscheinlich 1996 oder 1997 geboren, und wie zu sehen ist, bin ich ein weißer Schäferhund.

Felix im Gras

Meine ersten Jahre hatte ich es nicht sehr schön. Meine Menschen haben mich geschlagen, als Hofhund gehalten und auch im Keller eingesperrt. Deshalb war ich sehr froh, als ich endlich zu netten Menschen gekommen bin. Bei denen war ich dann zwei glückliche Jahre, bis sie mich leider wegen Umzug im Tierheim Elmshorn abgeben mußten. Dort kam ich in eine Männer-WG mit vier anderen Rüden, war sehr traurig und verstand die Welt nicht mehr.

Zum Glück hat Jürgen Iris überreden können, einen Besuch im Tierheim zu machen. Als sie nach einem Hund fragten, der mit Katzen auskommt, wurde ich vorgeschlagen. An dieser Stelle unser Dank an das Tierheim Elmshorn, hier hatte man gleich den richtigen Blick, wer zueinander paßt.

Eigentlich wollten Iris und Jürgen gar keinen Schäferhund, sondern etwas wuscheliges. Damals wußten sie ja noch nicht, wie toll ein weißer Schäferhund ist... Aber sie sind dann mit mir Spazieren gegangen und nach dem dritten mal wollte ich nicht mehr zurück, sondern habe versucht, einfach am Eingang des Tierheims vorbeizugehen. Als sie mich dann endgültig abgeholt haben, bin ich ganz schnell in ihr Auto eingestiegen, obwohl ich gar nicht so gerne Auto fahre.

Die ersten zwei Monate waren für uns alle hart. Ich kannte ja vieles nicht, denn als Hofhund sieht man nichts von der Welt und zuletzt hatte ich auf dem Dorf gewohnt. Autoverkehr und Lärm machten mir Angst, Mülltonnen und gelbe Säcke wirkten bedrohlich und auch fremde Hunde waren mir unheimlich. Ich habe mich möglichst klein gemacht und wäre oft lieber unter der Grasnarbe gelaufen als oben drüber. Und Iris gleich mit, denn die hatte eigentlich Angst vor Hunden. Vor mir selber zwar ziemlich schnell nicht mehr, aber vor fremden Hunden wohl genauso viel wie ich. Zum Glück lernten wir dann Lucy kennen. Lucy ist auch ein weißer Schäferhund, und ich konnte mich bei Spaziergängen an ihr orientieren. Wenn sie mit Schmackes auf einen ihrer Hundefreunde zugelaufen ist, bin ich hinterher. Dadurch haben wir viele neue Hunde kennengelernt und wurden viel sicherer.

LucyMeine Freundin Lucy

Die nächsten Freundinnen waren Asta und Trixi. Als beide laut bellend auf uns zugelaufen kamen, wurde Iris und mir zwar ganz anders, aber wir haben uns schnell angefreundet. Jetzt gehen wir oft zusammen spazieren und besuchen uns auch gegenseitig. Klaus und Ute, die Zweibeiner von Asta und Trixi, haben sogar immer meine Lieblingsleckerlies dabei. Dafür habe ich sie sofort ins Herz geschlossen.

Jürgen mit Asta und TrixiJürgen mit Asta und Trixi

Auch mit der Katze Dodo habe ich zu leben gelernt, obwohl der Start mit uns beiden doch etwas unglücklich war. Kaum waren wir in meinem neuen Zuhause angekommen und hatten es uns gemütlich gemacht, wollte Dodo einmal nachsehen, wer da mit dem Kopf auf Jürgens Füßen liegt. Leider war ich krank und mußte genau in dem Moment husten, als Dodo auf mich zukam und ich den Kopf hob um sie anzuschauen. Das machte ihr mächtig Angst; sie ist dann ins Erdgeschoß gezogen und mochte nicht mehr nach oben kommen, wo ich wohnte. Dabei hatte ich auch Angst vor ihr und fand es erst gar nicht gut, daß Iris und Jürgen mich regelmäßig nach unten schleppten und wir den Abend mit der Katze verbrachten. Am liebsten wäre ich wieder nach oben gegangen, aber dann habe ich mich doch damit abgefunden. Eigentlich war es gar nicht so schlecht; wir wurden nämlich besonders viel gestreichelt und es gab ordentlich Leckerlies. Und nach sechs Wochen haben wir uns dann aneinander gewöhnt. Inzwischen sind wir sogar Freunde geworden und ich lecke Dodo manchmal sogar über den Kopf.

Überhaupt Krankheiten: Iris und Jürgen sagen, allmählich muß ich mir eine Arbeit suchen, damit ich meine Tierarztrechnungen endlich selbst bezahlen kann. Denn leider bin ich ein Stammgast bei Frau Dr. Drensler, die wir Tante Angelika nennen da sie durch unsere häufigen Besuche eigentlich zur Familie gehört. Meine Bauchspeicheldrüse funktioniert nicht so richtig, und ich muß Pankreatin nehmen. Meine Nieren funktionieren auch nicht mehr so gut, deshalb gibt es immer das teuere Diätfutter, und da ich eine Schilddrüsenunterfunktion habe muß ich dafür auch Medikamente nehmen. Auch sonst habe ich immer mal wieder etwas. Mal ist ein Ohr, dann ein Auge entzündet, und Durchfall bekomme ich auch ganz schnell, besonders wenn ich wieder einmal leckere Hasenköttel oder Pferdeäpfel gefressen habe. Und zu allem Unglück habe ich auch noch sehr schlimme Spondylose.

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Im Dezember 2003 passierte etwas tolles: Iris und Jürgen fuhren mit mir in das Tierheim Elmshorn und wir lernten dort Perry kennen. Unser erstes Zusammentreffen war in einem Freilauf und ich habe mich sofort in Perry verliebt, auch wenn sie mich wegjagte und sogar einmal nach mir schnappte. Aber als echter Gentleman habe ich sie in Ruhe gelassen und erstmal aus sicherer Distanz mit Scharren ordentlich Eindruck gemacht (angeblich bewundern Mädels das - ich habe nur nicht ganz verstanden, warum sie immer in Deckung geht, wenn ihr Erde und Laub um die Ohren fliegen) und schon beim dritten Spaziergang durfte ich an Perry schnuppern. Als Perry im Februar 2004 dann bei uns einzog, war ich sofort begeistert. Jetzt habe ich jemand, den ich beschützen kann, und es geht mir seitdem auch gesundheitlich viel besser. Und weil Perry immer ein Leckerlie bekommt, wenn sie etwas richtig gemacht hat, bekomme ich dann auch eins. Durch Perry hat sich die Leckerliemenge erheblich verbessert.

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Am 30. Dezember 2006 zog als verspätetes Weihnachtsgeschenk der Zwerg (unsere Menschen nennen sie Maja) bei uns ein. Sie ist nett aber mir manchmal ein wenig zu wuselig denn ich bin ja schon ein älterer Herr und möchte viel Ruhe haben. Aber sie versucht immer nett zu mir zu sein und manchmal sucht sie auch Schutz bei mir.

Ich bin inzwischen eine graue Schnauze geworden, was man aber bei meinem weißen Fell nicht sehen kann. Unsere Zweibeiner schätzen meine ruhige und gelassene Art. Sie meinen ein alter Hund sei etwas ganz besonderes, und ich sowieso.
Da ich nicht mehr ganz so gut zu fuß bin geht Jürgen inzwischen oft mit mir alleine Spazieren, und wir genießen die Zeit sehr. Wir legen auch mal eine Pause ein und Jürgen meint ein Spaziergang mit mir sei sehr entspannend.
Wenn das Wetter es zuläßt sind wir viel im Garten. Dann sitze ich mit Jürgen zusammen da und genieße die Sonne. Und manchmal machen wir auch Rentneragility. Das kann ich richtig gut, besonders gerne laufe ich durch den Tunnel.


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Am 26. Januar 2009 blieb für einen Moment die Welt stehen. Felix hat uns verlassen.
Felix der selbst so schlimmes durch Menschen erleiden mußte, hatte uns bis zuletzt so viel Liebe und Vertrauen geschenkt
Wir haben einen Freund, Partner und Beschützer verloren

Er fehlt uns so sehr
Iris, Jürgen, Perry, Maja und Dodo

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Felix

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